Bis zur Zerstörung Jerusalems
Bußrufe
Gerichtsworte über Juda und Jerusalem
1-3 Und das Wort JHWHs geschah zu mir also: Geh und rufe vor den Ohren Jerusalems und sprich: So spricht JHWH: Ich gedenke dir die Zuneigung deiner Jugend, die Liebe deines Brautstandes, dein Wandeln hinter mir her in der Wüste, im unbesäten Lande. Israel war heilig dem JHWH, der Erstling seines Ertrags: alle, die es verzehren wollten, verschuldeten sich: Unglück kam über sie, spricht JHWH.
Israel ist nichtigen Götzen nachgejagt
4-8 Höret das Wort JHWHs, Haus Jakob und alle Geschlechter des Hauses Israel! So spricht JHWH: Was haben eure Väter Unrechtes an mir gefunden, dass sie sich von mir entfernt haben und der Nichtigkeit nachgegangen und nichtig geworden sind? Und sie sprachen nicht: Wo ist JHWH, der uns aus dem Lande Ägypten heraufgeführt hat, der uns leitete in der Wüste, in dem Lande der Steppen und der Gruben, in dem Lande der Dürre und des Todesschattens, in dem Lande, durch welches niemand zieht, und wo kein Mensch wohnt? Und ich brachte euch in ein Land der Fruchtgefilde, um seine Frucht und seinen Ertrag zu essen; und ihr kamt hin und verunreiniget mein Land, und mein Erbteil habt ihr zum Greuel gemacht. Die Priester sprachen nicht: Wo ist JHWH? Und die das Gesetz handhabten, kannten mich nicht, und die Hirten fielen von mir ab; und die Propheten weissagten durch den Baal und sind denen nachgegangen, welche nichts nützen.
9-13 Darum werde ich weiter mit euch rechten, spricht JHWH; und mit euren Kindeskindern werde ich rechten. Denn geht hinüber zu den Inseln der Kittäer und seht, und sendet nach Kedar und merkt wohl auf; und seht, ob dergleichen geschehen ist! Hat irgendeine Nation die Götter vertauscht? und doch sind sie nicht Götter; aber mein Volk hat seine Herrlichkeit vertauscht gegen das, was nichts nützt. Entsetzt euch darüber, ihr Himmel, und schaudert, starrt sehr! spricht JHWH. Denn zwiefach Böses hat mein Volk begangen: Mich, den Born lebendigen Wassers, haben sie verlassen, um sich Zisternen auszuhauen, geborstene Zisternen, die kein Wasser halten.
14-19 Ist Israel ein Knecht, oder ist er ein Hausgeborener? Warum ist er zur Beute geworden? Junge Löwen haben wider ihn gebrüllt, ließen ihre Stimme hören, und haben sein Land zur Wüste gemacht; seine Städte sind verbrannt worden, so dass niemand darin wohnt. Auch die Söhne von Noph und Tachpanches weideten dir den Scheitel ab. Ist es nicht dein Verlassen JHWHs, deines GOTTES, zurzeit, da er dich auf dem Weg führte, welches dir dieses bewirkt? Und nun, was hast du mit dem Wege nach Ägypten zu schaffen, um die Wasser des Sichor zu trinken? und was hast du mit dem Wege nach Assyrien zu schaffen, um die Wasser des Stromes zu trinken? Deine Bosheit züchtigt dich, und deine Abtrünnigkeiten strafen dich: so erkenne und sieh, dass es schlimm und bitter ist, dass du JHWH deinen GOTT, verlassen hast, und dass meine Furcht nicht bei dir ist, spricht der HERR, JHWH der Heerscharen.
20-22 Denn vor Alters hast du dein Joch zerbrochen, deine Bande zerrissen, und hast gesagt: Ich will nicht dienen! sondern auf jedem hohen Hügel und unter jedem grünen Baum gabst du dich preis als Hure. Und ich hatte dich gepflanzt als Edelrebe, lauter echtes Gewächs; und wie hast du dich mir verwandelt in entartete Ranken eines fremden Weinstocks! Ja, wenn du dich mit Natron waschen würdest und viel Laugensalz nähmest: schmutzig bleibt deine Ungerechtigkeit vor mir, spricht der HERR, JHWH.
23-25 Wie sprichst du: Ich habe mich nicht verunreinigt, ich bin den Baalim nicht nachgegangen? Sieh deinen Weg im Tale, erkenne, was du getan hast, du flinke Kamelin, die rechts und links umherläuft! Eine Wildeselin, die Wüste gewohnt, in ihrer Lustbegierde schnappt sie nach Luft; ihre Brunst, wer wird sie hemmen? Alle, die sie suchen, brauchen sich nicht abzumühen: in ihrem Monat werden sie sie finden. Bewahre deinen Fuß vor dem Barfußgehen und deine Kehle vor dem Durste! Aber du sprichst: Es ist umsonst, nein! denn ich liebe die Fremden, und ihnen gehe ich nach.
26-28 Wie ein Dieb beschämt ist, wenn er ertappt wird, also ist beschämt worden das Haus Israel, sie, ihre Könige, ihre Fürsten und ihre Priester und ihre Propheten, die zum Holze sprechen: Du bist mein Vater, und zum Steine: Du hast mich geboren; denn sie haben mir den Rücken zugekehrt und nicht das Angesicht. Aber zur Zeit ihres Unglücks sprechen sie: Stehe auf und rette uns! Wo sind nun deine Götzen die du dir gemacht hast? Mögen sie aufstehen, ob sie dich retten können zur Zeit deines Unglücks! Denn so zahlreich wie deine Städte sind deine Götzen geworden, Juda.
Tage ohne Zahl
29-37 Warum rechtet ihr mit mir? Allesamt seid ihr von mir abgefallen, spricht JHWH. Vergeblich habe ich eure Kinder geschlagen, sie haben keine Zucht angenommen; euer SCHWERT hat eure Propheten gefressen wie ein verderbender Löwe. Oh, Geschlecht, das ihr seid, merkt das Wort JHWHs! Bin ich für Israel eine Wüste gewesen, oder ein Land tiefer Finsternis? Warum spricht mein Volk: wir schweifen umher, wir kommen nicht mehr zu dir? Vergißt auch eine Jungfrau ihres Schmuckes, eine Braut ihres Gürtels? aber mein Volk hat meiner vergessen, Tage ohne Zahl. Wie schön richtest du deinen Weg ein, um Liebe zu suchen! Darum hast du auch an Übeltaten deine Wege gewöhnt. Ja, an den Säumen deiner Kleider findet sich das Blut unschuldiger Armer; und nicht beim Einbruch hast du sie getroffen, sondern wegen alle jener Dinge hast du es getan. Und du sagst: Ich bin unschuldig, ja, sein Zorn hat sich von mir abgewandt. Siehe, ich werde Gericht an dir üben, weil du sagst: Ich habe nicht gesündigt. Was läufst du so sehr, um deinen Weg zu ändern? Auch wegen Ägyptens wirst du beschämt werden, wie du wegen Assyriens beschämt worden bist; auch von diesen wirst du weggehen mit deinen Händen auf deinem Haupte. Denn JHWH verwirft die, auf welche du vertraust, und es wird dir mit ihnen nicht gelingen.
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