Das heilige Volk

1-10 Legt nun ab alle Bosheit und allen Trug und Heuchelei und Neid und alles üble Nachreden, und wie neugeborene Kindlein seid begierig nach der vernünftigen, unverfälschten Milch, auf dass ihr durch dieselbe wachst zur Errettung, wenn ihr anders geschmeckt habt, dass der Herr gütig ist. Zu welchem kommend, als zu einem lebendigen Steine, von Menschen zwar verworfen, bei GOTT aber auserwählt, kostbar, werdet auch ihr selbst, als lebendige Steine, aufgebaut, ein geistliches Haus, ein heiliges Priestertum, um darzubringen geistliche Schlachtopfer, GOTT wohlannehmlich durch JESUS CHRISTUS. Denn es ist in der Schrift enthalten: "Siehe, ich lege in Zion einen Eckstein, einen auserwählten, kostbaren; und wer an ihn glaubt, wird nicht zu Schanden werden". Euch nun, die ihr glaubet, ist die Kostbarkeit; den Ungehorsamen aber: "Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, dieser ist zum Eckstein geworden", und "ein Stein des Anstoßes und ein Fels des Ärgernisses", die sich, da sie nicht gehorsam sind, an dem Worte stoßen, wozu sie auch gesetzt worden sind. Ihr aber seid ein auserwähltes Geschlecht, ein königliches Priestertum, eine heilige Nation, ein Volk zum Besitztum, damit ihr die Tugenden dessen verkündigt, der euch berufen hat aus der Finsternis zu seinem wunderbarem Licht; die ihr einst "nicht ein Volk" waret, jetzt aber ein Volk GOTTES seid; die ihr "nicht Barmherzigkeit empfangen hattet", jetzt aber Barmherzigkeit empfangen habt.

GOTTES Volk unter den Völkern

11-12 Geliebte, ich ermahne euch als Fremdlinge und als die ihr ohne Bürgerrechte seid, dass ihr euch enthaltet von den fleischlichen Lüsten, welche wider die Seele streiten, indem ihr euren Wandel unter den Nationen ehrbar führet, auf dass sie, worin sie wider euch als Übeltäter reden, aus den guten Werken, die sie anschauen, GOTT verherrlichen am Tage der Heimsuchung.

13-17 Unterwerft euch nun aller menschlichen Einrichtung um des Herrn willen: es sei dem Könige als Oberherrn, oder den Statthaltern als denen, die von ihm gesandt werden zur Bestrafung der Übeltäter, aber zum Lobe derer, die Gutes tun. Denn also ist es der Wille GOTTES, dass ihr durch Gutestun die Unwissenheit der unverständigen Menschen zum Schweigen bringt: als Freie, und die nicht die Freiheit zum Deckmantel der Bosheit haben, sondern als Knechte GOTTES. Erweist allen Ehre; liebt die Brüderschaft; fürchtet GOTT; ehrt den König.

Bewährung in dem von GOTT gegebenen Stande

18-25 Ihr Hausknechte, seid den Herren unterwürfig in aller Furcht, nicht allein den guten und gelinden, sondern auch den verkehrten. Denn dies ist wohlgefällig, wenn jemand um des Gewissens vor GOTT willen Beschwerden erträgt, indem er ungerecht leidet. Denn was für ein Ruhm ist es, wenn ihr ausharrt, indem ihr sündigt und geschlagen werdet? Wenn ihr aber ausharrt, indem ihr Gutes tut und leidet, das ist wohlgefällig bei GOTT. Denn hierzu seid ihr berufen worden; denn auch CHRISTUS hat für euch gelitten, euch ein Beispiel hinterlassend, auf dass ihr seinen Fußstapfen nachfolgt; welcher keine Sünde tat, noch wurde Trug in seinem Munde erfunden, der, gescholten, nicht wiederschalt, leidend, nicht drohte, sondern sich dem übergab, der recht richtet; welcher selbst unsere Sünden an seinem Leibe auf dem Holze getragen hat, auf dass wir, den Sünden abgestorben, der Gerechtigkeit leben, durch dessen Striemen ihr Heil geworden seid. Denn ihr ginget in der Irre wie Schafe, aber ihr seid jetzt zurückgekehrt zu dem Hirten und Aufseher eurer Seelen.

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