1-9 Und Samuel sprach zu Saul: JHWH hat mich gesandt, um dich zum König zu salben über sein Volk, über Israel. So höre nun auf die Stimme der Worte JHWHs. So spricht JHWH der Heerscharen: Ich habe angesehen, was Amalek Israel getan, wie er sich ihm in den Weg gestellt hat, als es aus Ägypten heraufzog. Nun ziehe hin und schlage Amalek, und verbannt alles was er hat, und schone seiner nicht; und töte vom Manne bis zum Weibe, vom Kinde bis zum Säugling, vom Rinde bis zum Kleinvieh, vom Kamel bis zum Esel. Da rief Saul das Volk auf und musterte sie zu Telaim, zweihunderttausend Mann zu Fuß und zehntausend Männer von Juda. Und Saul kam bis zu der Stadt der Amalekiter, und er legte einen Hinterhalt in das Tal. Und Saul sprach zu den Keniter: Geht, weicht, zieht hinab aus der Mitte der Amalekiter, dass ich dich nicht mit ihnen wegraffe! Denn du, du hast Güte erwiesen an allen Kindern Israel, als sie aus Ägypten heraufzogen. Und die Keniter wichen aus der Mitte der Amalekiter. Und Saul schlug die Amalekiter von Hawila an bis nach Sur hin, das vor Ägypten liegt. Und er ergriff Agag, den König der Amalekiter, lebendig; und das ganze Volk verbannte er mit der Schärfe des Schwertes. Und Saul und das Volk verschonten Agag und das Beste vom Klein- und Rindvieh und die Tiere vom zweiten Wurf und die Mastschafe und alles was gut war, und sie wollten sie nicht verbannen; alles Vieh aber, das gering und schwächlich war, das verbannten sie.
10-23 Da geschah das Wort zu Samuel also: Es reut mich, dass ich Saul zum König gemacht habe; denn er hat sich hinter mir abgewandt und hat meine Worte nicht erfüllt. Und Samuel entbrannte und schrie zu JHWH die ganze Nacht. Und am Morgen machte Samuel sich früh auf, Saul entgegen. Und es wurde Samuel berichtet und gesagt: Saul ist nach Karmel gekommen; und siehe, er hat sich ein Denkmal errichtet, und er hat sich gewandt und ist weiter gegangen und nach Gilgal hinabgezogen. Und Samuel kam zu Saul; und Saul sprach zu ihm: Gesegnet seiest du von JHWH! Ich habe das Wort JHWHs erfüllt. Und Samuel sprach: Was ist denn das für ein Blöken von Kleinvieh in meinen Ohren, und ein Brüllen von Rindern, das ich höre? Und Saul sprach: Sie haben sie von den Amalekitern gebracht, weil das Volk das Beste vom Klein- und Rindvieh verschont hat, um JHWH, deinem GOTT, zu opfern; aber das Übrige haben wir verbannt. Da sprach Samuel zu Saul: Halt, dass ich dir kundtue, was JHWH diese Nacht zu mir geredet hat. Und er sprach zu ihm: Rede! Und Samuel sprach: Wurdest du nicht, als du klein in deinen Augen warst, das Haupt der Stämme Israels? und JHWH salbte dich zum König über Israel. Und JHWH hat dich auf den Weg gesandt und gesagt: Ziehe hin, und verbanne die Sünder, die Amalekiter, und streite wider sie, bis du sie vernichtest. Warum hast du denn der Stimme JHWHs nicht gehorcht, und bist über die Beute hergefallen und hast getan, was böse ist in den Augen JHWHs? Und Saul sprach zu Samuel: Ich habe der Stimme JHWHs gehorcht und bin auf dem Wege gezogen, den JHWH mich gesandt hat; und ich habe Agag, den König der Amalekiter hergebracht, und die Amalekiter habe ich verbannt. Aber das Volk hat von der Beute genommen: Klein- und Rindvieh, das Vorzüglichste des Verbannten, um JHWH, deinem GOTT, zu opfern in Gilgal. Und Samuel sprach zu Saul: Hat JHWH Lust an Brandopfern und Schlachtopfern? vielmehr daran, dass man der Stimme JHWHs gehorcht? Siehe, Gehorchen ist besser, als Schlachtopfer, Aufmerken besser als das Fett der Widder. Denn wie Sünde der Wahrsagerei ist Widerspenstigkeit, und der Eigenwille, wie Abgötterei und Götzendienst. Weil du das Wort JHWHs verworfen hast, so hat er dich verworfen, dass du nicht mehr König seiest.
24-31 Und Saul sprach zu Samuel: Ich habe gesündigt, dass ich den Befehl JHWHs und deine Worte übertreten habe; denn ich habe das Volk gefürchtet und auf seine Stimme gehört. Und nun, vergib doch meine Sünde, und kehre mit mir um, dass ich vor JHWH anbete. Aber Samuel sprach zu Saul: Ich kehre nicht mit dir um; denn du hast das Wort JHWHs verworfen, und JHWH hat dich verworfen, dass du nicht mehr König über Israel seiest. Und als Samuel sich wandte zu gehen, da ergriff er den Zipfel seines Oberkleides, und derselbe riß ab. Da sprach Samuel zu ihm: JHWH hat heute das Königtum Israels von dir abgerissen und es deinem Nächsten gegeben, der besser ist als du. Und auch lügt nicht das Vertrauen Israels, und bereut nicht; denn nicht ein Mensch ist er, um zu bereuen. Und er sprach: Ich habe gesündigt! Nun ehre mich doch vor den Ältesten des Volkes und vor Israel, und kehre mit mir um, dass ich vor JHWH, deinem GOTT, anbete. Und Samuel kehrte um, Saul nach, und Saul betete an vor JHWH.
32-33 Und Samuel sprach: Bringt Agag, den König der Amalekiter, zu mir her. Und Agag kam lustig zu ihm; und Agag sprach: Fürwahr, die Bitterkeit des Todes ist gewichen! Aber Samuel sprach: Wie dein Schwert Weiber kinderlos gemacht hat, so sei kinderlos unter den Weibern deine Mutter! Und Samuel hieb Agag in Stücke vor JHWH zu Gilgal.
34-35 Und Samuel ging nach Rama; und Saul zog in sein Haus hinauf nach Gibea-Saul. Und Samuel sah Saul nicht mehr bis zum Tage seines Todes; denn Samuel trauerte um Saul, da es JHWH reute, dass er Saul zum König über Israel gemacht hatte.
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