Das Neue Testament

Das Neue Testament (NT) enthält die vier Evangelien (Evangelium nach Matthäus, Markus, Lukas, Johannes) mit Berichten über das Wirken Jesu, die Apostelgeschichte, 21 Briefe und das prophetischen Buch der Offenbarung. Der Begriff Neues Testament ergibt sich aus dem griechischen „kaine diatheke“, was „neuer Bund“ heißt und ins lateinische mit „novum testamentum“ übersetzt worden ist. Abgefasst wurde das Neue Testament ursprünglich in griechischer Sprache. Als älteste Schriften des Neuen Testaments gelten die Paulus-Briefe, die um das Jahr 50 n. Chr. niedergeschrieben wurden.


Evangelium nach Matthäus

Das Matthäusevangelium ist das umfangreichste der vier kanonischen Evangelien. Es wird zusammen mit dem Markusevangelium und dem Lukasevangelium zu den synoptischen (weil man sie zusammen Schauen kann) Evangelien gezählt. Eine genaue Datierung über die Enstehungszeit gibt es nicht, es ist wohl in den siebziger Jahren n.Chr. entstanden.
Herausragend in diesem Evangelium ist die Bergpredigt (Kap. 5-7). Lese sie mal in aller Ruhe durch und vergleiche, was davon Heute eingehalten wird und was nicht!
Das Matthäusevangelium hat ein großes Interesse daran, Jesus von Nazaret als den Messias der alttestamentlichen Prophetie zu zeigen. Das Alte Testament wird häufiger zitiert als in den anderen Evangelien. Daher kann man annehmen, dass sich das Evangelium in erster Linie an Judenchristen richtet.
Matthäus zeigt auch ein besonderes Interesse an der Eschatologie (Ende, Äußeres). Die Reden über die Endzeit sind ausführlicher als in Markus. Das Matthäusevangelium enthält auch einige Gleichnisse mit entscheidenden eschatologischen Aussagen.

Evangelium nach Markus

Das Markusevangelium ist das kürzeste und älteste der vier Evangelien. Als Entstehungszeit wird etwa das Jahr 70 n.Chr. angenommen.
Das Markusevangelium erzählt in schlichten Worten und realistisch. Jesus wird in 1,1 als Jesus Christus der Sohn Gottes vorgestellt, aber in diesem Evangelium auch besonders menschlich geschildert, er wird zornig und traurig (3,5), hat Hunger (11,12), ist müde (4,38), herzt Kinder (10,16).
Markus ist in seinem Evangelium nicht an Kindheitserzählungen über Jesus interessiert. Er konzentriert sich auf das Wirken des erwachsenen Jesus, dessen besondere Erwählung sich einleitend in der Taufe im Jordan manifestiert. Er schildert besonders den Eindruck, den Jesus auf seine Mitmenschen machte: Staunen, Ehrfurcht, Bestürzung und Unverständnis. Für Markus lag aber das Zentrum des Wirkens von Jesus im unschuldigen Tod am Kreuz, der erst im Glauben verständlich wird.

Evangelium nach Lukas

Das Lukasevangelium ist das dritte Buch im Neuen Testament. Autor des zwischen den Jahren 80 und 90 n.Chr, verfassten Evangeliums ist Lukas. Der Überlieferung nach wurde Lukas im syrischen Antiochia (heutige Türkei) geboren. Einer These nach soll er zu den griechischen Bewohnern Antiochias und somit zu den ersten Heidenchristen gehören, die von Paulus im Jahre 40 missioniert wurden.
Lukas ist der einzige Evangelist, der ausdrücklich kundtut, dass er sich als Geschichtsschreiber versteht (Lk 1). Das Anliegen Lukas ist, von der Tatsache Zeugnis zu geben, dass Gottes Pläne nicht an der Ablehnung Jesu durch das Volk Israel scheiterten, sondern seine Verheißungen auf das Neue Israel der Gemeinde Christus übergegangen ist.
Das Evangelium nach Lukas findet seine Fortsetzung in der ebenfalls von Lukas verfassten Apostelgeschichte.

Evangelium nach Johannes

Das Johannesevangelium nimmt eine Sonderstellung der vier kanonischen Evangelien ein. Der Autor ist der Lieblingsjünger Jesu, Johannes. Er ist also Augenzeuge gewesen. Als Entstehungszeit wird das Ende des 1. Jh. n.Chr. angenommen.
Die Konzeption des Johannes unterscheidet sich von den Synoptikern vor allem dadurch, dass es ihm nicht in erster Linie um eine Schilderung des Lebens Jesu geht. Anliegen des Evangeliums ist es vielmehr, Leben und Taten Jesu so darzustellen, dass diese in ihrer Heilsbedeutung dem Leser selbst erkennbar werden. Es wird deutlich herausgestellt, dass auch die Jünger die Bedeutung Jesu und seiner Botschaft erst nach seiner Auferstehung verstanden haben.
Bemerkenswert sind im 1. Kapitel die Aussagen über „Das Wort“ und der Schlussatz im letzten Kapitel.

Die Offenbarung

Die Offenbarung Jesu Christi (Johannes-Apokalypse) ist das letzte Buch des Neuen Testaments. Autor ist durch eine Vision (durch Jesu), ebenfalls der Apostel Johannes. Aus der Schrift ergibt sich, dass er zutiefst mit der Gedankenwelt des AT und der jüdischen Apokalyptik vertraut war. Der Unterschied besteht darin, dass die Schrift auf Endzeitberechnungen und kosmologische Spekulationen verzichtet, und alle Erwartungen an den gekreuzigten Jesu setzt.
Abgefasst wurde die Offenbarung etwa gegen Ende des 1. Jh. n.Chr., und sie wird in Kapitel 22, Vers 18 und 19 als „Buch“ bezeichnet.
Den Inhalt der Offenbarung kannst Du selber lesen. Interpretationen über dieses Buch gibt es auch genug. Theorien über die Zahl 666 ebenso. Vielen macht dies Buch Angst, mir macht es Hoffnung!